Herzklappenmedizin rettet immer mehr Leben

Herzklappenmedizin rettet immer mehr Leben

Für Menschen mit einer Erkrankung des Herzens die durch Probleme mit Herzklappen verursacht wird, gibt es gute Nachrichten. Die Anwendung des Transkatheter gestützten Aortenklappenersatz (TAVI) kann auf weitere Patientengruppen ausgeweitet werden. Zwei große Studien haben gezeigt, dass nicht nur hochrisikoreiche Patienten damit behandelt werden können, sondern auch solche mit einem mittleren Risiko.

Die beiden Studien waren:

  • PARTNER 2
  • SurTAVI
  • DEDICATE

Bei den ersten beiden Studien liegen jetzt Ergebnisse vor. Die Dedicate Studie wird erst im Jahr 2023 beendet sein, sie untersucht den Unterschied zwischen dem Einsatz von TAVI und SAVR bei Patienten mit schweren Herzklappenstörungen.

Chirurgische Klappeneingriffe

Bislang wurde bei den meisten Patienten mit Herzklappenstörungen ein chirurgischer Eingriff indiziert. Hierbei wird der Brustkorb geöffnet und am offenen Herzen operiert. Diese Eingriffe gelten zwar an sich als Routine, haben aber generell in hohes Risiko durch die Schwere des Eingriffs. Eines der Risiken besteht durch die Vollnarkose, die alleine schon bestimmte Patientengruppen ausschließen kann oder die Mortalitätsrate erhöhen kann. Infektionen durch die Größe der Wunde sind ebenfalls eine Gefährdung.

Kathedergestützte Klappeneingriffe

Die Kathedergestützte Operation erfreut sich immer größerer Beliebtheit, weil hierbei unter anderem auf eine Vollnarkose verzichtet werden kann. Die Patienten erholen sich auch von dem Eingriff schneller als bei einer herkömmlichen Operation. Mittlerweile liegen Daten von über 15.000 Eingriffen jährlich vor, und beide Studien zu dem Thema zeigen: Die Krankenhaus-Sterblichkeit liegt bei TAVI unter der anderer herzchirurgischen Eingriffe. Der Eingriff selbst dauert nur etwa eine Stunde. Als Komplikationen kann es zu Leistenblutungen kommen, weil dort der Katheder eingeführt wird, und einer sogenannten Schrittmacherpflichtigkeit.

Mehrere Risikogruppen

Um die Daten besser interpretieren zu können, wurden die Patienten in mehrere Risikogruppen unterteilt. Es gab Patienten mit einem sehr hohem, einen hohen, einem mittleren und einem geringen Risiko was die Krankenhaussterblichkeit angeht. Es zeigte sich das die TAVI-Eingriffe vor allem bei Patienten mit einem sehr hohen und einem mittleren Risiko dieses erheblich senken konnten. Bei Patienten mit einem niedrigen Risiko sind die Werte mittlerweile vergleichbar gegenüber denen der chirurgischen Eingriffe. Damit zeigt sich ein klarer Trend, dass man zumindest was das Sterblichkeitsrisiko im Krankenhaus zunehmend den Transkatheter-gestützten Aortenklappenersatz verwenden wird.

Es zeigt sich auch in den Untersuchungen, dass die bei TAVI verwendeten künstlichen Herzklappen eine gute und vergleichbare Haltbarkeit haben. Andere Studien werden nun zeigen müssen, wie sich die Mortalitätsraten außerhalb des Krankenhauses verhalten. Hier ist einschränkend zu sehen dass der Erfolg von TAVI im Eingriff selbst liegt und nicht in der verwendeten Form der künstlichen Herzklappe.

dante